Heinz’ Hausbar - Liköre & Aufgesetzte

 So. Jetzt bin also ich dran.

Die Grete hat ja schon gesagt, sie macht das hier nicht allein, sondern mit unserer Monika, der kleinen Ella – und eben mir, dem Heinz. Und weil’s immer heißt, ich würde „eh dauernd in der Küche herumwerkeln“, darf ich jetzt wohl auch mal was schreiben.

Ich bin also der Heinz, der Mann von der Grete. Seit über vierzig Jahren verheiratet, meistens mit irgendwas am Köcheln – oder am Ansetzen. Ich sag’s gleich: Ich koch und back, wie ich bin – bodenständig, leicht störrisch und nie ohne einen Schuss Alkohol.

Bei mir geht’s nicht um Zuckerguss, sondern um Geschmack mit Charakter.

Ich mach Liköre, Aufgesetzte und manchmal auch was Selbstgebranntes – alles legal, keine Sorge. Ich nehm, was die Jahreszeit hergibt: Schlehen, Quitten, Kirschen, Beeren, Kräuter, Nüsse. Wenn nix wächst, dann findet sich trotzdem was, das man einlegen oder verkochen kann.

Und ja, ich back auch mal Kuchen – aber nicht den braven Sonntagskuchen. 
Bei mir gibt’s Zimtschnecken mit Rotweinlack, Birnenkuchen mit Likörglasur oder ein Gulasch, das mit Biersoße richtig Charakter kriegt. 

Die Grete sagt: „Heinz, du musst überall Alkohol reinkippen!“ 
Ich sag: „Nein, Grete – ich kipp Geschmack rein.“

Ich bin keiner von den jungen Hipstern mit Shaker und Stirnband. Ich mach das schon, seit Korn noch in Literflaschen kam und Zucker klumpig war. Ich hab meine Rezepte über Jahre ausprobiert – mit Erfolg, mit Missgeschick, mit Spaß.

Und ja, ich erklär auch gern mal, was der Unterschied zwischen einem Brand, einem Geist und einem Likör ist – nicht, weil’s wichtig wär, sondern weil’s schön ist, was zu wissen, das andere googeln müssen.

Hier auf dem Blog bei der Grete will ich euch regelmäßig zeigen, wie man mit einfachen Mitteln ehrliche Tropfen macht. Kein Hipster-Geschwurbel, kein „Smoked Basil Infusion irgendwas“, sondern Rezepte, die funktionieren, schmecken – und eine Geschichte erzählen. 

Denn jeder Ansatz ist ein kleines Stück Geduld im Glas.
Und wer Geduld übt, hat’s im Alter leichter – glaub mir das, ich weiß, wovon ich rede.

Hier in Gretes praktischer Küche zeig ich euch nach und nach meine besten Sachen:
Kochen darf Spaß machen. Und ein Schlückchen gehört manchmal einfach dazu.

Bis bald – euer
Heinz (der mit dem Korn, nicht der mit der Krawatte

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