Saftiger Schoko-Becherkuchen
Wenn’s draußen graut und der Tag ein bisschen nach zweitem Frühstück schreit, dann rühre ich diesen Schoko-Becherkuchen zusammen. Der Duft – satt nach Kakao und ein Hauch Vanille – kriecht schon nach wenigen Minuten aus dem Ofen und lockt zuverlässig Kinder, Enkel und Nachbarn in die Küche. Man hört das leise Knistern der Oberfläche, wenn die Hitze erste Risse in die glänzende, noch weiche Krume zeichnet. Und wenn man die Form später auf das Holzbrett stellt, tönt ein dumpfes plopp – der Moment, in dem man weiß: Gleich gibt’s dicke Scheiben, lauwarm, mit Schokoglasur, die an den Rändern appetitlich herabläuft.
Ich backe ihn gern in der Kastenform – sieht aus wie aus der Bäckerei von früher. Wer will, nimmt eine Springform und schneidet Tortenstücke. Für besondere Tage rühre ich unter die Glasur einen kleinen Löffel Butter – das gibt Glanz und einen sanften Biss, der beim Anschneiden leise knackt. Dazu ein Glas Milch oder ein starker Kaffee, und die Welt fühlt sich für einen Moment sehr in Ordnung an. So ein Kuchen ist kein Hexenwerk, nur ehrliche Zutaten, ein paar einfache Handgriffe und die Geduld, ihn abkühlen zu lassen, bevor jemand mit dem Messer hineinfährt. Na gut – lauwarm ist er am besten. Aber das bleibt unter uns.
Zutaten für ca. 12 Stücke
- 250 g Weizenmehl (Type 405) (1¼ Becher)
- 40 g Backkakao (¼ Becher)
- 170 g Zucker (1 Becher)
- 1 Päckchen Backpulver (16 g)
- 1 Prise Salz
- 3 Eier (Größe M)
- 150 ml neutrales Öl, z. B. Raps (¾ Becher)
- 200 g Naturjoghurt, 3,5 % (1 Becher)
- 80 ml Milch (⅖ Becher)
- 1 TL Vanillezucker (optional)
- 100 g Zartbitter-Schokostückchen (optional)
Für die Glasur:
- 120 g Zartbitterschokolade
- 20 g Butter
- 1 Becher = 200 ml
Heize den Ofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vor und fette eine Kastenform (ca. 25–30 cm) gründlich ein; wer mag, legt den Boden mit Backpapier aus. So löst sich der Kuchen später sicher – Sicherheit vor Bruch.
In einer Schüssel Mehl, Kakao, Zucker, Backpulver und Salz mit einem Schneebesen gründlich mischen. Das verhindert Kakaoklümpchen und verteilt das Triebmittel gleichmäßig – gleichmäßiger Ofentrieb.
In einer zweiten Schüssel Eier, Öl, Joghurt, Milch und Vanillezucker glattrühren, bis es sanft glänzt. Jetzt die trockenen Zutaten in zwei Portionen unterheben, nur so lange rühren, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. Zu langes Rühren macht den Kuchen zäh – Glutenbildung. Wer mag, hebt die Schokostückchen unter.
Den Teig in die Form füllen, Oberfläche glattstreichen. In den Ofen auf die mittlere Schiene geben und 45–55 Minuten backen. Nach 40 Minuten einmal den Garpunkt-Test machen: Holzstäbchen in der Mitte – kommen nur ein paar feuchte Krümel mit, ist er fertig. Wenn die Oberfläche zu schnell bräunt → locker mit Alufolie abdecken.
Sensorik: Der Kuchen ist gut, wenn er elastisch zurückfedert, die Küche schokoladig duftet und die Oberfläche fein aufgerissen ist.
Form 10 Minuten auf einem Gitter abkühlen lassen, dann stürzen. Für die Glasur Schokolade mit Butter bei sehr niedriger Hitze oder im Wasserbad schmelzen (nicht kochen, sonst wird’s stumpf). Über den lauwarmen Kuchen gießen, mit einem Löffel sanft verteilen.
Wenn die Glasur zu dick ist → ein Teelöffel Öl macht sie fließend.
Wenn der Kuchen trocken wirkt → lauwarm mit 2–3 EL Milch oder Espresso bestreichen – das gibt Saftigkeit und Tiefe.
- Marmor-Variante: 2 EL Teig abnehmen, mit 2 EL Milch aufhellen, oben aufstreichen und mit der Gabel marmorieren.
- Nussig: 80 g gehackte Haselnüsse in den Teig – Röstnote, mehr Biss.
- Orangen-Schoko: Schale 1 Bio-Orange fein abreiben + 2 EL Saft in den Teig – frische Zitrusnote.

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